Die Glocke des Lindenzytli ist das alte Klosterglöcklein der Mönche von Hettiswil. Sie wiegt 55 Kilo und trägt auf der Krone in gotischen Lettern als Inschrift die Worte des Engelsgrusses an Maria "AVE MARIA GRATIA PLENA" (Gegrüsset seist Du, Maria, voll der Gnaden). Nach der Aufhebung des Klosters (1528) hat die Klosterglocke weltlichen Zwecken gedient. So soll sie in Bern als Marktglocke verwendet worden sein. Später kam sie wieder zurück nach Hettiswil. In Ermangelung eines Turmes hängte man das Glöcklein in eine Linde, die am Platze des heutigen Lindenzytli stand. Nun rief sie die Dorfschaft zu Zeiten der Feuersnot zusammen. Auch sollte sie ihnen die Stunden schlagen.

Um 1830 war von den Bewohnern von Hettiswil das Lindenzeit als Feuerspritzenmagazin erbaut worden. In den Turm hängten sie die Feuer- und Zeitglocke. Hier bewahrten sie auch die Schläuche auf. Ein Uhrwerk betrieb den einzigen Zeiger des Zifferblattes.

1965 ermöglichte der Ertrag des Lindenzytlifestes die Renovation des Uhrwerkes, das Anbringen eines Minutenzeigers, eines neuen Zifferblattes und eines vergoldeten Wetterfähnchens.

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Hettiswil betreut das Lindenzytli liebevoll. Niemand möchte das "Hettiswilermünster" missen.

 

 

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